Die alte Brücke

 

Anblick 1910
1910

An einer Furt, die unserem Heimatort den Namen gab, querte bereits in der Antike ein Handelsweg von Argentoratum (Strasbourg) nach Augusta Treverorum (Trier) die Oster. Römische Siedlungen sind rund um Fürth durch Bodendenkmäler nachgewiesen.

Die "Alte Brücke" über die Oster wurde um 1550 in der Frühen Neuzeit erbaut.

Zu dieser Zeit war Ottweiler eine Grafschaft und Graf Johann erreichte im gleichen Jahr bei Kaiser Karl V. die Erhebung seiner Residenz Ottweiler zur Stadt. Fast 400 Jahre war sie die einzige Verkehrsbrücke über die Oster. Sie wird im Ort "Römerbrücke" genannt, was historisch irreführend ist.

Mit dem Neubau der parallelen Straßenbrücke in den 1930er Jahren verlor die historische Brücke ihre Funktion und wurde von den Fürther Bürgern nicht mehr benutzt und fast vergessen..

Anblick 1936
1936

Es wird vermutet, dass der Belag auf der Brücke entfernt wurde, was dazu führte, dass die Brückenkonstruktion ohne Schutz gegen eindringendes Regenwasser war.
Hinzu kommt außerdem, dass die Brücke im Über- schwemmungsgebiet der Oster liegt und das Hochwasser auch von unten Schäden verursacht hat.
Weitere Schäden an der Konstruktion der Brücke ent- standen durch die Veränderung des Flusslaufes der Oster, in der Form, dass der Fluss die Brücke nicht mehr gleich- mäßig durchströmte.

Anblick 1950

Anblick 1986

< 1950

1986

Sie fristete ein eher stiefmütterliches Dasein
und drohte immer mehr zu zerfallen.

Auf Wunsch der Fürther Bevölkerung, des Ortsrates und des Heimat- und Kulturvereins Fürth begannen gemeinsame Überlegungen, wie die einmalige und historische Brücke zu retten sei. Auch der Denkmalrat hatte die Brücke seinerzeit wieder entdeckt und am 12.06.1995 eine Resolution zur Erhaltung des Kulturdenkmales verabschiedet. Mit dem Landes- amt für Straßenwesen, dem Landeskonservatorsamt und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz hat man einen guten Weg gefunden, die notwendige Finanzierung aufzubringen.
Die in den 1930er Jahren erbaute parallele Straßenbrücke war dem zunehmenden Straßenverkehr durch das Ostertal nicht mehr gewachsen. Sie zeigte bereits bautechnische Mängel und musste erneuert werden.


2000

Beim Neubau der Straßenbrücke im Jahre 1999 ist die Alte Brücke für die Nutzung als Fuß- und Radwegbrücke in das Gesamtkonzept mit einbezogen worden.

"Es ist ein großer Tag für Fürth", sagte der Ottweiler Bürgermeister Hans-Heinrich Rödle beim offiziellen Beginn der umfangreichen Sanierungsarbeiten an der sogenannten "Römerbrücke", einem Kulturdenkmal im Sinne des saar- ländischen Denkmalschutzes. "Nach Aussage des Landes- konservators handelt es sich sogar um ein Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung", informierte Rödle.

Die neue Straßenbrücke konnte etwas schmäler ausgeführt werden, sodass die eingesparten Mittel bei dem Finan- zierungsplan für die Sanierung der mittelalterlichen Brücke eingesetzt werden konnten.

Durch die verringerte Breite der neuen Straßenbrücke hat sich der Abstand zur alten Brücke vergrößert, sodass die vom Landesdenkmalamt und Landeskonservator eingefor- derte Würde des Kulturdenkmals wieder hergestellt werden konnte.

    Alte Brücke

     Diese Brücke über die Oster, im Volksmund,
     Römerbrücke genannt, ist wohl um 1550 erbaut
     worden. Sie ist in Sandsteinquadern ausgeführt und
     hat 4 Bogen, die von abgefasten Blindbogen begleitet
     werden. Die Pfeiler sind in Fließrichtung der Oster
     rechteckig und flussufwärts spitz gestaltet.
     Rundbogenbrücken dieser Art sind im
     süddeutschen Raum inzwischen selten. Die
     Brücke dient, nach Neubau der daneben liegenden
     Straßenbrücke, als Fußgängerbrücke.

Restaurierung erfolgte 1999 durch die Stadt Ottweiler



2008

Allerdings konnte man sich über die Ausführung des Brückengeländers nicht recht einig werden. Die Meinungen der Experten gehen in punkto Sicherheit heutiger Richtlinien und historischer Vorgaben auseinander.
Der unansehnliche Bauzaun an der historischen Brücke wurde somit am Montag, dem 24.03.2003 von ehrenamtlichen Kräften des Heimat- und Kulturverein Fürth entfernt.
Auf Initiative des Heimat- und Kulturvereins Fürth wurden an der Alten Brücke eine Beleuchtung sowie Hinweis- und Informationstafeln angebracht.


gestiftet von den Berg- und Wanderfreunden Fürth im Jahre 2015

Die Alte Brücke bekommt
einen Brückenheiligen

Johannes Nepomuk wurde um 1350 als Johannes Welfin in Pomuk bei Pilsen geboren. Er verstarb am 20.03.1393 in Prag.

Legende
: Der Legende nach, die zur Heiligsprechung des Johannes Nepomuk führte, ent- sprang sein Streit mit König Wenzel nicht dem kirchenpoli- tischen Konflikt, sondern seiner Weigerung, das Beichtgeheim- nis zu brechen.
Demnach habe er als Priester dem König nicht preisgeben wollen, was seine der Untreue verdächtigten Frau ihm anver- traut hatte. Deshalb ließ König Wenzel ihn foltern und an- schließend von der Prager Karlsbrücke stürzen.

Seine Hilfe wird erbeten bei Verleumdung, bei Wassergefahr und steht für die Ehre und Verschwiegenheit.

 

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